Projekt „Lutherköpfe RUHR“ des Instituts für Kirchliche Zeitgeschichte des Kirchenkreises Recklinghausen

1. Welche künstlerischen Darstellungen Martin Luthers sind in den Kirchengemeinden des Ruhrgebiets überliefert?  

2. Aus welcher Zeit stammen sie, und wo wurden oder werden sie verwendet (Kirchenraum, Sakristei, Konfirmanden- und Gemeindesaal, Gebäudefassaden, als Beigabe zu Altarbibeln, Fahnen, etc.)?

3. Welche Funktion hatten sie Ihrer Meinung nach für die corporate identity der Gemeinde?

4. Welches kirchliche und theologische Selbstverständnis spiegelt sich in der Wahl der unterschiedlichen Lutherbildnisse und -darstellungen?

 

Diese und weitere Fragen untersucht das Projekt „Lutherköpfe RUHR“. Denn zu Unrecht gilt der Protestantismus als bilderfeindlich. Vielmehr haben Bilder immer schon einen wichtigen Beitrag zur Herausbildung und Selbstvergewisserung protestantischer Identität geleistet. Das gilt besonders für Darstellungen des Hauptreformators Martin Luther. Hunderte sind überliefert. Viele Künstler drückten darin ihre reformatorische Haltung und ihre Verehrung für – oder Kritik – an Luther aus. Die Art der Darstellungen zeigt, dass Luther im Verlaufe der Zeit auf unterschiedliche Weise verstanden wurde. Lutherbildnisse des konfessionellen Zeitalters präsentieren uns den Reformator anders als Lutherbildnisse des Pietismus, der Aufklärung, der Romantik, des Nationalprotestantismus, des Nationalsozialismus, des Sozialismus, etc. Die Wahl einer bestimmten Lutherdarstellung kann uns deshalb vielleicht etwas über das Selbstverständnis derjenigen Gemeinden verraten, die sie erworben haben.

 

Das Projekt „Lutherköpfe RUHR“ zerfällt in zwei Phasen. In Phase 1 (Dezember 2010 bis Ende Januar 2011) erfolgt eine systematische Sichtung und Erfassung möglichst vieler Darstellungen des Reformators. In Phase 2 (Februar bis August 2011) erfolgt eine theologie- und kulturgeschichtliche Würdigung des erhobenen Befundes. Je nach Umfang und Aussagekraft wird das Resultat als Band 7 der Reihe „Recklinghäuser Forum zur Geschichte von Kirchenkreisen“ (LIT-Verlag) veröffentlicht.

 

Wir bitten Sie nun um Ihre Unterstützung. Sollte sich in Ihrer Gemeinde ein Lutherbildnis o.ä. befinden, so schicken Sie bitte eine Abbildung (vielleicht sogar ein digitalisiertes Foto als JPEG-Bild) per E-Mail oder mit der Post an die folgenden Adressen:

 

albrecht.geckdontospamme@gowaway.kk-ekvw.de        oder     Institut für Kirchliche Zeitgeschichte

                                                                      z.Hd. Prof. Dr. Albrecht Geck

                                                                      Haus des Kirchenkreises

                                                                      Limperstraße 15

                                                                      45657 Recklinghausen

                                                                      ikzg-re.ekvw.de

 

Selbstverständlich ist Ihr Beitrag auch willkommen, wenn sich zurzeit noch keine kunst- und kulturgeschichtlichen Angaben zu dem Objekt machen lassen. Herzlichen Dank für Ihre freundliche Mitarbeit. Wir werden uns bei Ihnen melden, um über den Fortgang des Projektes zu berichten.

 

Peter Burkowski                                                                                         Prof. Dr. Albrecht Geck

Superintendent des Kirchenkreises Recklinghausen                                  Leiter des Instituts für Kirchliche Zeitgeschichte

 

Recklinghausen, im November 2010